Rassestandard

Der Rassestandard des Pfälzer Shepherd

 Gültig 01.01.2018

Allgemeine Erscheinung:
Der Pfälzer Shepherd ist ein gut proportionierter Hund von mittlerer Größe und Knochenstärke. Er ist aufmerksam und lebhaft, zeigt Stärke und Ausdauer, der Körperbau ist robust, kräftig und gut bemuskelt, kombiniert mit einer außergewöhnlichen Beweglichkeit und Geschmeidigkeit. Er ist wenig länger als hoch und hat ein Fell von mittlerer Länge und Härte, bei dem vier Färbungen vorkommen. Der Pfälzer Shepherd hat eine lange Rute, die Geschlechtsunterschiede zwischen Rüden und Hündinnen sind deutlich erkennbar. 

Genetisch frei von MDR (Multiple drug resistence)-Defekt 

Charakter:
Der Pfälzer Shepherd ist intelligent, möchte dementsprechend gefordert werden, charakterlich ausgeglichen, gutmütig, selten streitsüchtig, und wird als Sport- und Familienhund gezüchtet. Er ist ein außergewöhnlicher Begleiter, vielseitig und leicht zu trainieren mit großem "willing to please" und großem Arbeitseifer. Er ist Fremden gegenüber freundlich und ohne Scheu, deshalb eignet er sich gut zur Ausbildung als Therapiehund. 

Eignung:
FAMILIENHUND: menschenbezogen und kinderlieb, Freizeit-Partner mit Charme und Witz
SPORTHUND: athletischer Körperbau, Temperament, Spieltrieb, Arbeitseifer und Verträglichkeit
ARBEITSHUND: hohe Intelligenz und Offenheit, "willing to please" und Fremden gegenüber freundlich und ohne Scheu
ASSISTENZ-/ THERAPIEHUND: Welpen werden regelmäßig auf Eignung getestet

Kopf:
Mit sauberen Umrisslinien, kräftig und trocken steht der Kopf in einem guten Größenverhältnis zum Körper. Der Oberkopf ist leicht gewölbt, seine Länge und Breite sind gleich der Länge der Schnauze, Fang: Er ist gleich lang oder etwas kürzer als der Schädel. Von der Seite gesehen verlaufen die Begrenzungslinien von Schädel und Fang parallel. Der Stop ist mäßig ausgebildet, aber deutlich umrissen. Der Fang verjüngt sich nur wenig vom Ansatz bis zum Nasenschwamm und ist am Ende abgerundet. Ausdruck: aufmerksam und intelligent, wachsam und lebhaft. Der Blick ist direkt und freundlich. 

(A) Zähne: 
Komplettes Scherengebiss mit gesunden, weißen Zähnen. Zangengebiss wird toleriert. Abgebrochene Zähne oder Zähne die aufgrund eines Unfalls fehlen, werden nicht als Fehler angesehen. 
Disqualifizierende Fehler sind: Unterbiss, Überbiss größer als 0,25 cm. 

(B) Augen:
Sehr ausdrucksstarke zeigen sie Aufmerksamkeit und Intelligenz. Klar, mandelförmig und von mittlerer Größe, ein wenig schräg angesetzt, weder vorstehend noch eingefallen, mit dunklen Pupillen, scharf abgegrenzt und perfekt positioniert. Die Farben sind: blau, braun, bernsteinfarben, grün oder jede Variation oder Kombination. 

Genetisch frei von PRA (progressive Retinaatrophie) 
Genetisch frei von HC (Hereditärer Katarakt) 

(C) Ohren: 
Hochangesetzt an den Seiten des Kopfes, dreieckig und leicht gerundet an der Spitze, von mittlerer Größe. Die Länge wird gemessen, indem man die Spitze des Ohres an die innenseitige Ecke des Auges führt. Bei voller Aufmerksamkeit fallen die Ohren nach vorne, zwischen einem Viertel (1/4) und der Hälfte (1/2) vom Ansatz gerechnet. 
Stehohren und Hängeohren sind Fehler. 

Nacken und Körper:
Der Nacken ist fest, klar, steht in Proportion zum Körper. Er ist von mittlerer Länge, leicht gewölbt und gut in die Schultern eingesetzt. Der Körpers fest und muskulös. Die Rückenlinie erscheint waagerecht bei einer natürlichen viereckigen Haltung. Die Brust ist tief und fest mit wohlgeformten Rippen. Die Lende ist von oben gesehen stark und breit. Die Unterlinie steigt mäßig von vorne nach hinten an. Die Kruppe ist mäßig abfallend. Der Idealwinkel liegt bei 30 Grad von der Horizontalen. Die Rute ist gerade und lang. 

Vorhand:
Die Schulterblätter (scapula) sind lang, flach, eng angesetzt am Widerrist, etwa zwei Finger breit auseinander bei natürlicher Haltung, gut nach hinten gestellt bei einem annähernden Winkel von fünfundvierzig (45) Grad zum Boden. Der Oberarm (Humerus) ist in einem annähernden rechten Winkel an die Schulter angesetzt, wobei die Vorderbeine gerade und senkrecht stehen. Das Ellbogengelenk ist gleich weit entfernt vom Boden wie vom Widerrist. Die Beine sind gerade und kräftig. Die Fesseln sind kurz und stark, aber dennoch flexibel, und zeigen von der Seite betrachtet einen leichten Winkel. Die Pfoten sind oval geformt, kompakt, mit eng verbundenen, gut gewölbten Zehen. Die Ballen sind dick und elastisch. Die Krallen sind kurz und kräftig. 

ED-frei

Hinterhand:
Die Weite der Hinterhand ist annähernd gleich der Weite der Vorderhand an den Schultern. Winkelung von Becken und Oberschenkel (Femur) entsprechen der Winkelung von Schulterblatt und Oberarm, wobei sie annähernd einen rechten Winkel bilden. Die Kniegelenke sind klar definiert, die Sprunggelenke mäßig gebogen. Die Metatarsi sind kurz, senkrecht zum Boden und parallel zueinander, wenn man sie von hinten betrachtet. Die Pfoten sind oval geformt, kompakt, mit eng verbundenen, gut gewölbten Zehen. Die Ballen sind dick und elastisch. Die Krallen sind kurz und stark. Die hinteren Wolfskrallen können entfernt werden. 

HD-frei (A1 und A2), nur in Ausnahmefällen wird B toleriert

Fell:
Von mittlerer Textur, möglichst glatt und fest, wetterbeständig und von mittlerer Länge mit Unterwolle. Die Quantität der Unterwolle variiert mit dem Klima. Das Haar ist kurz glatt am Kopf, an der Außenseite der Ohren, der Vorderseite der Vorderbeine und unterhalb der Sprunggelenke. Die Rückseite der Vorderbeine ist mäßig befedert; die Hosen sind mittelvoll. 
Mähne und Kragen sind mäßig, bei Rüden ausgeprägter als bei Hündinnen. 

Farbe:
Alle Farben sind kräftig, klar und satt. Die anerkannten Farben sind Silber ( a-typical M/ crypt-M auf schwarz B), Gold (a-typical M/ crypt-M auf Braun dd), Braun (red), Schwarz (black), Stahl (dilute dd auf schwarz) und Bronce (dilute dd auf Braun), alle mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen. Die silbernen und schwarzen Hunde haben schwarz pigmentierte Nasen, Lippen und Augenumrandungen. Die goldenen und braunen Hunde haben leberfarbene Nasen, Lippen und Augenumrandungen. Stahlfarbene Hunde haben graue Nasen, Lippen und Augenumrandungen, broncene Hunde haben hellleberfarbene Nasen, Lippen und Augenumrandungen.Teilweise unpigmentierte Nasen (Butterfly Nose) sind bei Hunden unter einem Jahr nicht als Fehler zu werten. Bei allen Farben sind Bereiche um die Augen und Ohren überwiegend von anderen Farben als weiß beherrscht. Der Haaransatz eines weißen Kragens darf nicht hinter dem Widerrist liegen. 
Disqualifizierende Fehler: weiße Flecken am Körper, vollständig unpigmentierte Nasen (Dudley Nose). 

Gang:
Weich, frei und leicht. Zeigt Behändigkeit in den Bewegungen mit einem gut ausbalancierten, raumgreifenden Schritt. Vorder- und Hinterbeine bewegen sich gerade und parallel zur Mittellinie des Körpers; bei steigender Geschwindigkeit nähern sich die Vorder- und Hinterpfoten der Schwerpunktlinie des Hundes, während die Rückenlinie des Hundes fest und waagerecht bleibt. 

Größe:
Bevorzugte Höhe im Widerrist ist für Rüden 50,0 cm - 60,0 cm; und für Hündinnen 42,0 cm - 56,0 cm, jedoch sollte die Qualität nie der Größe geopfert werden. 

Fehler:
Jede Abweichung von den vorstehenden Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen, zu beachten ist. 

Fehler sind:
  • Stehohren oder Hängeohren
  • Untypisches Haar
Ausschließende Fehler:
  • Aggressiv oder ängstlich 
  • Vorbiss/ Rückbiss mit mehr als 2,5 mm; Kontaktverlust durch kurze zentrale Schneidezähne bei sonst korrektem Gebiss soll nicht als Vorbiss beurteilt werden; abgebrochene oder durch Unfall fehlende Zähne sollen nicht zum Zuchtausschluss führend.
  • Weiße Flecken am Körper, d.h. zwischen Widerrist und Rute und seitlich zwischen Ellenbogen und Hinterseite der Hinterläufe; dies ist gültig für alle Farben. 

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen werden von der Zucht ausgeschlossen. 

Rüden sollen zwei normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden, andernfalls müssen sie ebenfalls von der Zucht ausgeschlossen werden. 


Erstellt von Andrea Wernicke, Tierärztin, Talstraße 9, 66919 Hettenhausen im Januar 2018

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